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Hundsboden Hl. Dreifaltigkeit

Kapellenverein Hundsboden

Die Kapelle in der Ortsmitte von Hundsboden verleiht als schöner Dorfmittelpunkt Hundsboden sein typisches Gesicht. 1891 wurde auf Initiative der Hundsbodener Bürger mit dem Bau der Kapelle begonnen. Finanziert wurde das kleine Gotteshaus weitgehend aus Spenden von Einwohnern aus Hundsboden und den umgebenden Ortschaften, sowie unter anderem durch die großzügige Unterstützung von Ludwig Freiherr von Pölnitz. Zum Bau wurden einheimische Handwerker herangezogen und einheimische Baumaterialien verwendet. Die Quadersteine wurden in Dobenreuth gebrochen, die Tuffsteine kamen aus Hundshaupten und Oberzaunsbach und die Backsteine stammten aus der damaligen ortseigenen Hundsbodener Ziegelei. Das notwendige Bauholz wurde im nahen Fichtenbühl geschlagen. Auch die Innenausstattung, die verzierte hölzerne Kirchendecke, das in Glasmaltechnik gefertigte Rundfenster über dem Altar sowie der Altar selbst wurden von Kunsthandwerkern der Region gefertigt. Am 24. Oktober 1892 konnte die Kapelle feierlich eingeweiht werden.

In den nachfolgenden Jahren bemühte man sich um eine Vervollständigung der Kirchenausstattung. Neben Kreuzwegbildern des Münchner Kunstmalers Franz Kramlich sowie Leuchtern aus Regensburg, wurden eigene liturgische Geräte, gefertigt vom Bamberger Gold- und Silberschmied Ludwig Wagner, angeschafft. Auch die zwei Glocken im Türmchen sollen kurz nach der Fertigstellung von Hundsbodener Bürgern gestiftet worden sein. Im Jahr 1903 bat der "königlich bayerische Kammerherr, Bezirksassessor und Rittergutbesitzer" Dr. jur. Max Freiherr von Pölnitz beim Bamberger Erzbischof um Unterstützung bei der Beschaffung von Messgewändern für die Hundsbodener Kapelle.

Am 19. November 1922 gründete sich der Hundsbodener Kapellenverein. Bislang stand das Kirchlein noch auf fremdem Grund und Boden. So war zum einen satzungsgemäßes Ziel der Erwerb des Grundstückes, auf welchem die Kirche steht und zum anderen die Absicht, den weiteren Unterhalt der Kapelle zu sichern. 1934 wurde in Eigenleistung der Sakristeianbau ausgeführt. Ein zur Verfügung gestelltes Harmonium vervollständigte einige Jahre später die Kircheneinrichtung. Im Zweiten Weltkrieg sollten die Kirchenglocken eingeschmolzen werden. Durch glückliche Umstände wurden sie aber nach dem Kriege wieder aufgefunden. Zwischen 1964 und 1980 mussten dann verschiedene Ausbesserungen und Renovierungen am Baukörper und im Innenraum stattfinden. Zum Abschluss der Arbeiten stiftete Freifrau Gudila von Pölnitz großherzig ein neues Messgewand. Das ursprüngliche Kirchengestühl war marode und wurde, nach einer Zwischenlösung, 1991 durch gestiftete Kirchenbänke aus einer anderen Kirche wieder ergänzt. In den letzten Jahren konnten durch den Einsatz des Kapellenvereins weitere wichtige Reparaturen und Verschönerungen innen und außen an der kleinen Ortskapelle vorgenommen werden.

Bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts fanden regelmäßige Sonntagsandachten in Hundsboden statt. Während früher häufiger auch Messen in Hundsboden zelebriert wurden, nahmen auch durch die zunehmende Mobilität der Gläubigen die Gottesdienste in der Dorfkapelle ab. Messen werden heute in Hundsboden außer am Kirchweihsonntag meist nur zu besonderen Anlässen gehalten. Das Glockengeläut der Hundsbodener Kapelle begrüßt heute noch durchziehende Wallfahrergruppen. Das "Totenglöcklein" kündet vom Tod eines Dorfbewohners, beim Rosenkranzgebet versammeln sich dann die Angehörigen und Dorfbewohner im Gedenken an den Verstorbenen.

Rolf Kimberger