Vielleicht überrascht Sie diese Bezeichnung, dennoch ist das der eigentliche und theologisch richtige Begriff, der übrigens auch im Gebet- und Gesangbuch steht. Es geht in erster Linie darum, dass Gott sich stets mit uns schwachen Menschen versöhnt, ganz gleich, was wir "angestellt" haben. Und das ist etwas Frohmachendes, daher auch ein Fest, eine Feier. Davor brauchen wir Christinnen und Christen beileibe keine Angst zu haben. Es wird uns jeweils einzeln – immer wieder aufs Neue – die Vergebung Gottes direkt auf den Kopf zugesagt!
Da es mehrere Möglichkeiten der Schuldvergebung gibt, besteht auch zweimal im Jahr in den so genannten "geprägten Zeiten", also vor den großen Festen wie Ostern und Weihnachten, die Möglichkeit, am Versöhnungsgottesdienst (auch Umkehr- oder Bußgottesdienst genannt), teilzunehmen. Dabei kann man sein Gewissen unter einem bestimmten Thema in Gemeinschaft mit anderen Christinnen und Christen prüfen und gemeinsam seine Schuld bzw. sein Versagen vor Gott eingestehen.
Es wird auch Schuld vergeben, wenn die Lossprechungsformel (Absolution) nicht ausdrücklich gesprochen wird. Denn Jesus sagt: "Wer bittet, dem wird gegeben!"