Die Taufe ist der Beginn der Mitgliedschaft in der christlichen Kirche. Das Kind wird also auch neues Gemeindemitglied in der glaubenden Gemeinschaft vor Ort. Eine Taufe ist keine "Privatsache".
Nicht immer war es in der Kirche üblich, schon kleine Kinder zu taufen. Doch bei uns in Europa kennt man diese Tradition schon sehr lange. Die Praxis der Kindertaufe stellt sich fast automatisch ein, wenn eine Gesellschaft weithin christianisiert ist und der Wunsch besteht, dass die Kinder, die in eine bereits christliche Familie hineingeboren werden, ebenfalls dieser Kirche angehören. Da das Baby selbst noch keinen eigenen Willen zu diesem Tun äußern kann, übernehmen für das Kind die Eltern und Paten die bekenntnishafte Zusage: "Ja, ich glaube an den auferstanden Herrn Jesus Christus...". Solche Vorentscheidungen treffen Eltern in ihrer Erziehung auch sonst immer wieder.
Auch die Entscheidung, ein Kind in keiner religiösen Richtung zu erziehen und zu beeinflussen, ist eine solche prägende Vorentscheidung, die es dem Kind später schwer macht, seinen Lebensweg in eine andere Richtung zu entwickeln
Die Taufe wird in der Pfarrkirche des Wohnsitzes gefeiert: Hier, wo auch die zukünftige Gemeinde des neuen Gemeindemitgliedes lebt, sollte die Aufnahme in die Kirche gefeiert werden; so kann die Tauffeier selbst auch zu einem Gemeindeereignis werden.
Zur Taufanmeldung in der Gemeinde vereinbart man am einfachsten einen Gesprächstermin mit dem Pfarrer und bringt die Geburtsurkunde des Kindes mit.
Wenn Erwachsene getauft werden wollen, dann geht in aller Regel ein längerer Weg der Information, des Austauschs und der Erfahrung voraus. In der Regel wird dann die Taufe zusammen mit der Firmung in der Eucharistiefeier gespendet. Hier wird sehr viel mehr als in der Kindertaufe deutlich, dass die Taufe eine bewusste und willentlich bejahte Entscheidung ist, im christlichen Glauben zu leben und in der Gemeinschaft der Glaubenden zu leben.
Auch in diesem Fall sollte der Kontakt zum Ortspfarrer gesucht werden. Es ist aber auch möglich, sich einen anderen geistlichen Begleiter (etwa eine klösterliche Gemeinschaft) zu suchen.
(aus:"Getauft und Gott geweiht", Liturgisches Institut, Trier)