Der Weg des zurückgekehrten, schon früher einmal katholisch gewesenen Mitglieds erfolgt über den Weg der Wiederaufnahme. Vorausgegangen ist dieser in aller Regel mindestens ein ausführliches Gespräch mit einem Priester ihrer Wahl. Dieser Priester holt sich dann die Erlaubnis beim Erzbischof, die betreffende Person wieder in die Kirche aufnehmen zu dürfen. Eine erneute Taufe ist nicht möglich, weil eine einmal empfangene Taufe ihre Gültigkeit nie verliert. Die Erlaubnis des Wiedereintrittes durch den Bischof besagt nicht, dass Sie "ein besonders schwerer Fall" wären. Vielmehr ist der Bischof generell letztzuständig für die Mitgliedschaft in der Kirche.
Gehörten Sie bisher einer anderen christlichen Kirche an und sind daher auch getauft, so erfolgt die Aufnahme in die katholische Kirche nicht nach einer festgelegten Dauer oder Richtlinie. Vielmehr werden in Gesprächen mit einem Priester Ihrer Wahl die Umstände und Hoffnungen, Wünsche sowie Ihre Vorstellungen von Glaube und Kirche erörtert. Danach wird gemeinsam der Weg der Aufnahme verabredet, der für Sie der Geeignetste ist.
Im Allgemeinen werden Sie dabei anhand des Apostolischen Glaubensbekenntnisses gefragt, ob Sie den darin ausgedrückten Glauben aus freien Stücken annehmen möchten, ob Sie auch ohne Zwang diesen Schritt tun möchten. Dann werden Sie in einer für Sie angemessenen Feier in die Kirche aufgenommen, je nach dem Stand, den Sie mitbringen, ggf. auch gleichzeitig gefirmt . Auch hier gibt es keine erneute Taufe. Die gelegentlich zu hörende Wendung, jemand sei "umgetauft" worden, ist falsch und irreführend. Es gibt nur ein Sakrament der Taufe, das von (fast) allen christlichen Kirchen gegenseitig anerkannt wird.
In diesem Fall ist der Weg des Katechumenats für Sie vorgesehen, d.h. Sie werden "Taufbewerber" und in dieser Zeit von einem Seelesorger in Gesprächen begleitet und in den christlichen Glauben eingeführt. Am Ende des Katechumenats, dessen Zeitraum individuell ganz unterschiedlich sein kann, wird dann die Tauffeier stehen.